Unterwergs mit Hunderucksack
Worauf du achten solltest!
Hunderucksack!? Braucht mein Hund sowas?
Im Laufe der Zeit habe ich Hunderucksäcke ausgiebig mit meinen Hunden getestet — und es ist erstaunlich, wie viel Potenzial in diesem kleinen Ausrüstungsstück steckt. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir einen ausführlichen Einblick geben, wie ein Hunderucksack sinnvoll eingesetzt werden kann, worauf du unbedingt achten solltest und welche Modelle sich in der Praxis bewährt haben.
Mehr als nur ein Accessoire für aktive Hunde
Ein Hunderucksack ist weit mehr als ein schickes Highlight bei Wanderungen. Für viele Hunde ist er eine Aufgabe – etwas, das sie leisten dürfen – und das wirkt sich oft ganz natürlich und positiv auf ihr Verhalten und ihr Selbstbewusstsein aus. Ein Hund mit Aufgabe ist ein ausgelasteter Hund. Mit der richtigen Einführung kann genau das ein wertvolles Element in eurem Outdoor-Alltag werden.
Ich habe immer wieder erlebt, wie sich Hunde durch das Tragen kleiner, gut verteilter Lasten bewusster im Gelände bewegen, selbstbewusster agieren und mit der Zeit fitter und Trittsicherer werden. Muskelwachstum sowie die Stärkung von Skelett, Sehnen und Bändern werden gefördert. Und ganz praktisch: Der Hund trägt sein eigenes Futter, Wasser oder seine Ausrüstung – sodass du selbst entlastet wirst. Gerade bei Mehrtagestouren ist das ein echter Gamechanger.
Manchmal sind Touren mit Hund überhaupt erst möglich, wenn er sein eigenes Futter trägt. Wer mit Zelt unterwegs ist, hat meist selbst schon genug auf dem Rücken – und die zusätzlichen 3,5 kg Futter, die ein 25 kg schwerer Hund pro Woche benötigt, würden da schnell zur Belastung. Auf Hüttenwanderungen, bei denen du kein Zelt, keinen Schlafsack oder Kocher dabeihast, lässt sich das Hundefutter meist problemlos selbst tragen. Trotzdem freuen sich die Knie über 3,5 kg weniger Gewicht beim Abstieg.
Natürlich darfst du die potenziellen Risiken nicht vernachlässigen. Ein zu hoher Lastanteil kann Schäden beim Hund verursachen, speziell an Wirbelsäule, Bändern oder Gelenken. Auch Überhitzung ist eine reale Gefahr – insbesondere, wenn der Rucksack falsch dimensioniert oder schlecht platziert ist und dadurch die Luftzirkulation behindert. Mit sorgfältigem Training und bedachter Steigerung kann der Hunderucksack jedoch zu einem echten Gewinn werden.
Mein Tipp: Starte langsam, steigere kontrolliert und achte auf Ausgewogenheit – körperlich wie mental.
Training, Dosierung und sichere Einführung
Der Einstieg ins Rucksacktragen sollte stets behutsam erfolgen. Gewöhne deinen Hund zunächst an den leeren Rucksack: ein paar Minuten tragen – ohne Gewicht – damit er das Gefühl kennenlernt. Erst wenn er sich dabei sicher bewegt, kommt eine minimale Gewichtsauflastung hinzu. Ideal ist es, mit kurzen Strecken und sehr wenig Gewicht zu beginnen. Zwei 0,5-Liter-Wasserflaschen eignen sich für mittelgroße Hunde zum Start hervorragend.
Die Belastung muss symmetrisch sein: Beide Seitentaschen sollten gleich schwer beladen werden, damit der Rucksack nicht zur Seite zieht und keine Verspannungen entstehen. Als Faustregel gilt, dass gut trainierte Hunde bis 30 % ihres Körpergewichts tragen können – allerdings nur unter optimalen Bedingungen, bei guter Fitness und korrekter Beladung. Bei einem 25 kg schweren Hund wären 30 % etwa 7,5 kg – das ist schon ordentlich viel! Generell gilt: Lieber vorsichtig dosieren als übertreiben.
Die Mitte der Wirbelsäule sollte niemals überlastet werden. Das Gewicht sollte möglichst über den Schultern liegen. Bei steigendem Gewicht empfiehlt sich ein langsamer Trainingsaufbau. Zeigt dein Hund Anzeichen von Unwohlsein, Lahmheit oder übermäßiger Müdigkeit, reduziere sofort das Gewicht oder lege eine Pause ein.
Der richtige Sitz des Hunderucksacks –das A und O
Ein Hunderucksack bringt dir nur dann Vorteile, wenn er perfekt sitzt. Ein schlecht angepasster Rucksack kann mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Hier ein paar wichtige Hinweise aus meiner Erfahrung:
Der Rucksack sollte möglichst weit vorne auf den Schulterblättern sitzen, sodass das Hauptgewicht über den Schultern liegt. Die Mitte der Wirbelsäule sollte möglichst wenig Last tragen. Die Seiten dürfen nirgends einschneiden oder scheuern, er muss eng am Körper anliegen, damit er beim Gehen nicht schaukelt. Ideal ist ein Rucksack mit zwei Gurten unter dem Bauch, da sich dieses System in der Praxis bewährt hat. Ich ziehe den hinteren Gurt immer etwas straffer als den vorderen – so bleibt vorne Bewegungsfreiheit für den Brustkorb und die Atmung, während der hintere Teil den Rucksack stabilisiert.
Die schwere Last sollte möglichst nahe an den Schultern platziert und nicht außen in den Taschen verstaut werden.
Sitzt der Rucksack zu locker, kann er verrutschen oder zur Seite kippen. Ist er zu fest, drückt er und behindert die Bewegungsfreiheit. Deshalb ist eine feine Verstellbarkeit an mehreren Punkten entscheidend.
Modelle von Non-stop Dogwear, die sich bewährt haben
Bei Non-stop Dogwear gibt es verschiedene Hunderucksack-Modelle, die sich je nach Einsatzzweck und Tourenlänge eignen. Ich habe zwei dieser Modelle über längere Zeit getestet und kann aus der Praxis über ihre Stärken und Schwächen berichten.
Non-stop Dogwear Amundsen Pack
Der Amundsen Pack ist ein robuster Allrounder für Mehrtagestouren, Expeditionen und anspruchsvolles Krafttraining bei Hunden. Er überzeugt mit großem Packvolumen – in Größe M etwa 30 Liter – und ist mit Aramidfaser-Verstärkungen an stark beanspruchten Stellen ausgestattet, um Abrieb in rauem Gelände zu vermeiden. Zwei große Rolltop-Satteltaschen sowie kleinere Deckeltaschen sorgen für eine durchdachte Organisation. Das Gewicht liegt vorn, nah an den Schultern, und das Kompressionssystem hebt das Gepäck etwas von den Ellenbogen ab, um Scheuerstellen zu verhindern. Zusätzlich sind die Ränder reflektierend – ein Pluspunkt bei Dämmerung oder schlechten Lichtverhältnissen.
Auf meinen Touren – ob in Schweden, den Alpen oder heimischen Wäldern – hat sich der Amundsen Pack bewährt: Kein Hund zeigte Beschwerden, und auch anspruchsvolles Gelände war kein Problem. Das Handling ist gut, allerdings dauert das Aufrollen der Rolltop-Taschen etwas. Dinge, die du häufiger brauchst, solltest du daher in den oberen Fächern oder im Deckelfach von deinem eigenen Rucksack verstauen. Ein paar Bekannte berichten von leichten Scheuerstellen an den Achseln bei langen Touren (meist in Kombination mit einem Zuggeschirr). Daher empfehle ich, die Stellen regelmäßig zu kontrollieren, um Schürfwunden zu vermeiden. Außerdem fehlt ab Werk ein stabiler Griff oben – was das Heben über Hindernisse etwas erschwert.
Der Amundsen Pack ist wasserabweisend und hält auch starkem Regen stand, ist aber nicht vollständig wasserdicht. Punkten kann er mit großem Volumen, guter Polsterung und hoher Stabilität. Achte jedoch darauf, den Hund nicht zu überlasten – nur weil noch Platz ist. An warmen Tagen solltest du außerdem prüfen, ob sich unter dem Rucksack Hitze staut, da die breite Polsterung den Wärmeaustausch einschränkt. Unter dem Amundsen Pack kann problemlos ein X-Back-Zuggeschirr getragen werden. So kann dein Hund trotz allem vorweg laufen und dich im Zuggeschirr unterstützen.
Insgesamt ist der Amundsen Pack ein solides Modell für Wanderer, die mit ihrem Hund Mehrtagestouren unternehmen möchten.
Non-stop Dogwear Trail Light Dog Backpack
Für kürzere Touren oder Tagesausflüge ist der Trail Light Dog Backpack eine hervorragende Wahl. Er ist ultraleicht (laut Hersteller ca. 351 g in Größe M) und so konstruiert, dass er die Bewegungsfreiheit kaum einschränkt. Das Material und die Polsterung minimieren Überhitzung dank des luftdurchlässigen Hexivent-Netzes und der hellen Oberfläche, die Sonnenstrahlung reflektiert. Die hellen Taschen sind thermisch sinnvoll, werden aber relativ schnell schmutzig.
Der Rucksack verfügt über einen stabilen Rücken-Griff und ein kompaktes Packmaß. Für längere Touren stößt er jedoch volumenbedingt an Grenzen: Ich bekam gerade so Futter für eine Woche unter – den Rest musste ich selbst tragen. Wenn es dem Hund einmal zu viel wird, ist der Vorteil, dass dieses leichte Modell problemlos im eigenen Rucksack verstaut werden kann. Außerdem lässt es sich an vielen Punkten individuell anpassen.
Ein großer Vorteil: Der Trail Light hat ein integriertes Kurzgeschirr zum Ziehen. So benötigt dein Hund kein zusätzliches Zuggeschirr unter dem Rucksack. Das integrierte Geschirr verteilt die Zugkraft etwas anders als ein normales X-Back-Geschirr, daher solltest du vorher testen, ob dein Hund damit gut zurechtkommt. Meine drei Mädels kommen wunderbar damit klar und sind schon mehrfach eine Woche lang mit diesem System auf Mehrtagestouren im Zug gelaufen.
Der Trail Light Dog Backpack ist somit ein idealer Begleiter für Tages- und Mehrtagestouren – vorausgesetzt, du bist bereit, einen Teil des Equipments selbst zu tragen. Das geringe Volumen bleibt sein einziger Kompromiss.
Vergleich mit anderen Modellen und Hinweise
Neben diesen beiden Rucksäcken gibt es noch weitere interessante Modelle auf dem Markt, z. B. den Trail Quest Dog Backpack von Non-stop Dogwear oder den Palisades, Approach und Front Range von Ruffwear. Zu diesen Modellen habe ich selbst keine Langzeiterfahrung, kenne sie jedoch aus meinem Umfeld – zudem werden sie in Outdoor- und Hundewanderkreisen oft empfohlen.
Entscheidend ist, worauf du deinen Fokus legst:
- Maximales Volumen und Stabilität? → Amundsen Pack
- Leichtes Equipment für kürzere Touren? → Trail Light Dog Backpack
Wichtig ist in jedem Fall, dass das Material robust, atmungsaktiv und gut verstellbar ist – und dass der Rucksack zu dir und deinem Hund passt.
Mein Fazit und Empfehlungen
Ein Hunderucksack ist kein Wundermittel, aber richtig eingesetzt ein großartiges Werkzeug – für Training, körperliche Auslastung und gemeinsame Abenteuer. Er gibt deinem Hund eine Aufgabe, stärkt sein Selbstbewusstsein und entlastet dich. Entscheidend ist jedoch, wie du ihn einsetzt: von der Modellauswahl über die Beladung und Trainingsintensität bis hin zur Tourenplanung.
Wenn ich eine Empfehlung aussprechen müsste:
Der Amundsen Pack für Mehrtagestouren und der Trail Light Dog Backpack für Tagestouren sind meine Favoriten. Beide vereinen Qualität, Funktionalität und Komfort.
Achte darauf, dass dein Hund fit und gesund ist, der Rucksack optimal sitzt und du das Gewicht langsam steigerst. Du bist dir unsicher welcher Rucksack zu euch passt? Kein Problem, gerne helfe ich dir bei der Auswahl eines passenden Modells – abgestimmt auf deinen Hund und eure Touren. Sag einfach Bescheid!
Den Amundsen und den Trail Light Dog Backpack gibt es hier bei mit im Shop zu kaufen, denn ich kann die beiden zu 100% weiter empfehlen!
