Alpenüberquerung
Ein Blogbeitrag von Annette mit Rudi
Alpenüberquerung 2025 von Innsbruck nach Meran –
mit meinem Hund Rudi, Gipfelpfoten und einer tollen Gruppe
Es gibt Reisen, die bleiben ein Leben lang im Herzen. Meine Alpenüberquerung von Innsbruck nach Meran mit meinem Hund Rudi, organisiert von Gipfelpfoten, war genau so eine.
Der Start: Kennenlernen in Innsbruck
Am Abend vor der ersten Etappe haben wir uns in Innsbruck getroffen: unsere kleine Truppe aus vier weiteren Teilnehmerinnen mit ihren Hunden sowie Celina mit ihrem Hund als Gruppenleitung. Schon beim ersten Kennenlernen war klar – die Stimmung passt.
Sechs Etappen voller Abenteuer
Insgesamt lag eine Strecke von sechs Etappen vor uns. Jeder Tag brachte neue Eindrücke: neblige Wälder, weite Täler, grüne Almen und spektakuläre Gipfelblicke. Rudi meisterte die Tour mit voller Freude und Energie – mein kleiner tapferer Hund.
Etappe 1: Von Innsbruck nach Trins
Der erste Wandertag startete mit Aufregung und Vorfreude. Endlich ging es los! Nach einer kurzen Bus- und Gondelfahrt standen wir plötzlich mitten in der Bergwelt – und die Alpenüberquerung fühlte sich ganz real an. Es ging los. Mit knapp 11 kg auf dem Rücken startete die erste Etappe.
Die Strecke führte uns durch Wälder und über Almwiesen. Das Wetter spielte leider nicht so mit am ersten Tag, so dass wir am Aussichtsschild Karwendelblick in eine weiße Wolkenfront blickten. Dennoch hatten wir einen guten ersten Tag.
Am späten Nachmittag erreichten wir Trins, ein idyllisches kleines Dorf. Die erste Etappe war geschafft und wir ließen den Abend mit einem sehr leckeren Abendessen ausklingen.
Etappe 2: Von Trins nach Obernberg
Nach einem leckeren Frühstück in Trins schnallten wir die Rucksäcke wieder auf und machten uns auf den Weg in Richtung Obernberg. Der Tag begann mit viel Regen. So viel Regen, dass Rudi partout keinen Millimeter laufen wollte. Zum Glück wiegt Rudi gerade einmal knapp 7kg, so dass Celina ihn sich kurzerhand in den Nacken legte und die erste Stunde Rudi den Berg hinauf chauffierte. Danke noch mal dafür! 😉 Als der Regen nachließ, konnte Rudi auch wieder laufen und war voller Energie.
Nach einer kurzen Rast auf der Gerichtsherrnalm mit leckerer Kaspressknödelsuppe ging es gestärkt weiter. Wir durchquerten wieder Wälder, Wiesen und ein riesengroßes Heidelbeerfeld. Allerdings wurde es doch recht ungemütlich wieder, so dass wir froh waren, als wir in der Unterkunft ankamen, und Gelegenheit hatten uns aufzuwärmen und unsere Kleidung und vor allem unsere Schuhe trocken zu föhnen.
Etappe 3: Von Obernberg nach Sterzing
Der dritte Tag war ein besonderer Tag, denn es stand der Grenzübertritt nach Südtirol auf dem Programm. Heute sollte auch das Wetter mitspielen. Zum ersten Mal konnten wir am Morgen Berge durch die Wolkenfront sehen.
Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg, vorbei am still daliegenden Obernberger See, ein wunderschöner, glasklarer See. Die perfekte Kulisse für viele Fotos! 😉 Und wenn Rudi eins gut kann, dann perfekt für Fotos posieren.
Von dort begann der lange Anstieg Richtung Sandjöchl. Der Weg ging stetig bergauf. Wir legten viele Höhenmeter zurück. Allerdings wurden wir am Joch selbst dann mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Vor uns lag Südtirol mit den weiten Tälern um Sterzing. Es war ein magischer Moment, gemeinsam mit der Gruppe und den Hunden über die Grenze zu gehen – ein richtiges „Wir haben’s geschafft!“-Gefühl.
Der Abstieg nach Sterzing zog sich über viele Serpentinen, die aber angenehm zu laufen waren. Nach einer kurzer Busfahrt empfing uns Sterzing mit seinem charmanten Altstadtflair. Mit einer leckeren Pizza beendeten wir den anstrengenden, aber sehr schönen Tag.
Etappe 4: Von Sterzing zur Moarerbergalm
Nach dem italienischen Flair in Sterzing hieß es wieder: Rucksack schultern, Leine in die Hand und raus aus der Stadt hinein in die Berge. Heute gabs eine kleine Verschnaufpause, der Weg ging zwar stetig bergauf, aber nach wenigen Stunden erreichten wir unser Ziel: Moarerbergalm. Eine kleine, super idyllische Alm, eingebettet in eine traumhafte Landschaft. Wir und unsere Hunde wurden herzlich willkommen geheißen. Wir bezogen unsere Zimmer, was total aufregend war. Zum ersten Mal schliefen wir samt den Hunden zusammen in einer Berghütte in einem Zimmer. Dann trafen wir uns in der gemütlichen Stube, um eine Kleinigkeit zu essen. Das Essen auf der Alm war definitiv eins der Highlights auf der Tour. Die gemischten Knödel, sowie der Kaiserschmarrn waren unglaublich gut. Der Tag klang gemütlich mit Kniffel und weiterem leckeren Essen (auf der Alm hergestellter Graukäse) aus. Es war einer dieser Abende, an denen man das Gefühl hatte, angekommen zu sein – mitten in den Alpen, weit weg vom Alltag.
Die Nacht verlief sehr entspannt. Unsere Sorgen, dass die Hunde nicht zur Ruhe kommen, war umsonst. Alle haben tief und fest geschlafen.
Etappe 5: Von der Moarerbergalm nach Platt
Der Morgen auf der Moarerbergalm begann still und klar – nur
das Läuten der Kühe war zu hören. Der Ausblick ins Tal war einfach nur
atemberaubend. Nach einem herzhaften Frühstück packten wir unsere Sachen und
starteten bei blauem Himmel und Sonnenschein in Richtung Passeiertal.
Der Weg führte uns zunächst bergauf über Wiesen und dann
weiter hinein in felsigeres Gelände. Rudi meisterte alles souverän und voller
Freude! Ich war zwischendurch immer wieder stolz auf den kleinen Hund. Auch
wenn ich vorher schon wusste, wie fit der kleine Kerl ist.
Besonders beeindruckend war der Abschnitt übers Joch, von wo
aus sich ein weiter Blick ins Passeiertal öffnete. Der perfekte Ort für eine
kleine Rast. Und dann sahen wir plötzlich drei Steinadler über uns – ein
Gänsehautmoment, in dem ich unfassbar glücklich war.
Der Abstieg nach Platt, einem kleinen Bergdorf im
Passeiertal, war lang, anstrengend aber wunderschön. Nach vielen vielen
negativen Höhenmetern machten sich die Beine bemerkbar und ich war froh, als
ich in der Unterkunft meine Beine hochlegen konnte.
Es war spürbar: Die Alpenüberquerung neigte sich langsam dem
Ende zu – ein bisschen Wehmut mischte sich unter die Freude, schon so weit
gekommen zu sein.
Etappe 6: Von Platt nach Meran
Der letzte Tag unserer Alpenüberquerung begann mit einem besonderen
Gefühl: Vorfreude auf das Ziel, aber auch ein wenig Wehmut, dass diese
intensive gemeinsame Zeit schon bald zu Ende gehen würde. Nach dem Frühstück in
Platt schnallten wir die Rucksäcke ein letztes Mal fest und machten uns auf den
Weg.
Die Etappe war ein etwas anderes Wandern als in den Tagen
zuvor – weniger alpin, dafür mit mediterranem Flair, das sich mit jedem
Kilometer deutlicher zeigte. Rudi lief wie jeden Tag zufrieden neben mir her.
Je näher wir Meran kamen, desto wärmer wurde die Luft. Weinberge,
Apfelhaine und die ersten Palmen tauchten auf – ein fast surrealer Kontrast zu
den Tagen zuvor. Gemeinsam mit der Gruppe liefen wir von Dorf Tirol hinab in
die Altstadt von Meran hinein.
Das Gefühl war unbeschreiblich: Wir hatten es geschafft – über
die Alpen, in sechs Etappen, Seite an Seite mit unseren Hunden. Für mich war es
ein unbeschreiblicher Moment, Rudi an meiner Seite zu haben, mein kleiner
treuer Begleiter seit 9 Jahren.
Am Abend feierten wir das Ende unserer Tour mit der ganzen
Gruppe – voller Dankbarkeit für die Erlebnisse und die besondere Zeit in den
Bergen.
Fazit
Die Alpenüberquerung von Innsbruck nach Meran mit Rudi war
nicht nur eine Wanderung, sondern ein Abenteuer voller Emotionen. Sechs
Etappen, viele Höhenmeter, unzählige Eindrücke – und vor allem ein Gefühl von
Zusammenhalt, das mich noch lange begleiten wird.
Danke an Celina und Gabriel für die großartige Organisation
und Tourenplanung und an alle Zwei- und Vierbeiner, die diese Reise zu etwas
Einzigartigem gemacht haben. Und danke an Rudi – meinen besten Wanderbegleiter,
der jeden Schritt dieser Alpenüberquerung zu etwas ganz Besonderem machte.
